Hier entsteht eine Wildblumenwiese!

Urbar (bei Koblenz), den 24. 04. 2018

„Insektensterben: Ohne Insekten bricht alles zusammen“, „Rückgang um 76 Prozent“ oder „Ein Aktionsplan gegen Insektensterben“ lauteten die Schlagzeilen im Herbst letzten Jahres. Und tatsächlich. In einer Studie über einen langen Zeitraum von 27 Jahren wurde nachgewiesen, dass seit 1989 über dreiviertel der Biomasse Insekten verloren gegangen ist. Grund dafür sind eintönige Ackerflächen, fehlende blühende Wegraine und auch der starke Gebrauch von Pestiziden. Eine Folge des Insektensterbens ist nachfolgend der Rückgang der Vögel, Fische, Frösche, Eidechsen und auch Säugetiere, die ihre Nahrungsquellen verlieren. Auch für uns Menschen hat der Rückgang weitreichende Folgen, da die Bestäubung der Nutzpflanzen nicht mehr ausreichend gewährleistet ist.

Wildblumenwiesen sind ein Lebensraum für viele nützliche Insekten und können ein wenig dazu beitragen, diesen dramatischen Schwund zu stoppen. Nur, es gibt sie kaum noch. Die Ortsgemeinde Urbar wird daher einige Wiesen, die bisher immer gemäht wurden, damit es ordentlich aussieht, ganz bewusst wachsen lassen. Die Mitarbeiter des Bauhofes werden in die bestehende Rasenfläche Streifen fräsen, in die Wildblumensamen eingebracht werden. Gemäht wird dann erst, wenn die Blumen und das Gras geblüht haben und sich somit auf natürliche Weise aussäen können. Der Prozess wird einige Jahre dauern, bis sich die Natur das wieder zurückholt, was jahrzehntelang vermieden wurde. „Ich bin gespannt, wie sich die Wiesen verändern werden. Es ist nur ein kleiner Beitrag, den wir als Gemeinde für unsere Umwelt leisten, aber ein guter Anfang.“, erklärt die Ortsbürgermeisterin Karin Küsel. An den entsprechenden Wiesen werden Infotafeln aufgestellt. „Jeder und jede von uns kann mit vielfältigen bienenfreundlichen Stauden im Garten, einer kleinen Wildblumenwiese im Garten oder dem Blumenkasten oder einem Insektenhotel seinen Beitrag leisten.“

 

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